Neben der außergewöhnlich breiten Produktpalette waren es vor allem zwei wichtige Argumente, die uns bereits vor Jahren dazu bewogen haben, hauptsächlich Kapa-Platten in unser Sortiment zu nehmen:
Für den Schaumkern von kaschierten Sandwichplatten wird von den meisten Herstellern Polystyrolschaum eingesetzt. Da dieser preiswerte Kunststoff-Schaum aber den Nachteil hat, sich bei Kontakt mit lösungsmittelhaltigen Klebstoffen oder Druckfarben aufzulösen, wird der Kern von Kapa-Platten nur aus lösungsmittelresistentem Polyurethanschaum hergestellt.
Auch in der Herstellung unterscheiden sich Kapa-Platten von herkömmlichen Sandwichplatten: Kapa-Platten sind „Inline“ gefertigt, das heißt, der Schaum wird nicht vom Block geschnitten und dann kaschiert, sondern zwischen die Deckschichten geschäumt. Aus diesem Grund besitzen Kapa-Materialien deutlich bessere Planeigenschaften als die meisten Wettbewerbsprodukte.
Für unterschiedliche Anwendungszwecke werden von Kapa verschiedene Platten mit speziellen Eigenschaften angeboten. Neben Kapa line, dem vielseitigen Universalprodukt, sind u.a. farbige Platten für Präsentationszwecke, wasserabweisende Platten für den kurzfristigen Außeneinsatz oder Platten mit erhöhter Biegesteifigkeit für großflächige Kaschierarbeiten im Programm. Für die angebotenen Kapa-Platten sind Kantenschutz- und Verbindungsprofile sowie Metallaufhänger lieferbar.
Kapa-Platten eignen sich bestens zum Aufziehen von Fotos, Postern, Plänen oder Bildern. Als optimales Trägermaterial für die Herstellung von Präsentationsflächen finden sie Verwendung im Messe- und Ausstellungsbau oder bei der Herstellung von Schildern in der Schauwerbegestaltung, bei Seminaren und vergleichbaren Gelegenheiten. Durch ihr geringes Gewicht bei sehr hoher Steifigkeit sind sie leicht zu transportieren und ohne großen Aufwand überall einfach anzubringen. Da man Papier mit Nadeln leicht auf den Platten befestigen kann, eignen sie sich auch als schlichte Pinnwand.
Weil sie ohne Maschinen zu schneiden sind, werden Kapa-Platten gern zur Herstellung von Displays, dreidimensionalen Dekorationen oder einfachen Kulissen eingesetzt. Im Architekturmodellbau sind die Platten als „Modellbaupappen“ bekannt und für leichte, stabile Grundplatten sowie für maßstäbliche Darstellungen von Wänden und Decken gut geeignet.
Stärke der Kapa-Platte |
Geeignet für Maßstab |
3 – 5 mm |
1:100 |
5 – 10 mm |
1:50 |
10 – 20 mm |
1:20 |
Kapa-Platten können im flachen Winkel einfach mit dem Cutter geschnitten werden. Wirklich winklige Schnittkanten sind mit am Lineal geführten Spezialmessern wie den Foamwerks Schneidewerkzeugen möglich. Mit etwas Übung erreicht man aber auch beim Trennen mit dem Cutter sehr gute Ergebnisse, wenn man darauf achtet, dass die Klinge waagerecht durch das Material gezogen wird. Beim Schneiden mit dem Cutter oder anderen Messern offenbart die Kapa-Platte einen weiteren Vorteil gegenüber herkömmlichen Sandwichplatten: Sie krümelt nicht!
Auch ein feingezahntes und hochtourig laufendes Hartmetall-Kreissägeblatt ergibt gute Schnitte. Runde Formen werden mit der Stich- oder Dekupiersäge geschnitten oder mit dem Foamwerks Kreisschneider, Foamwerks Lochbohrer, freie Formen mit dem Foamwerks Freestyle-Schneider. Der Einsatz von Schlagscheren und Lasercuttern ist wegen möglicher Materialdeformierung bzw. unsauberer Schnittkanten nicht empfehlenswert. Thermisches Schneiden ist nicht möglich.
Runde Körper aus Kapa-Platten werden wie folgt hergestellt: Die Rückseite einer Platte in der Biegezone keilförmig, am einfachsten mit dem Foamwerks V-Schneider, einschneiden. Für diese Arbeit eignen sich am besten kartonkaschierte Platten wie z.B. Kapa line. Sie sollten vor dem Biegen erhöhter Luftfeuchtigkeit ausgesetzt werden, um zu verhindern, dass die Deckschicht einreißt.
Kapa-Platten haben einen PUR-Hartschaumkern und sind somit weitgehend lösungsmittelbeständig. Im Modellbau sind sie mit Alleskleber oder anderen Kleblacken gut zu kleben. Auch doppelseitiges Klebeband oder Transfer-Klebstoffe sind einsetzbar. Lösbare Verbindungen können mit Nadeln hergestellt werden.
Eckverbindungen sind auch ohne Gehrungsmesser einfach herzustellen. Für den stumpfen Stoß mit abgedeckter Stirnfläche werden im ersten Schnitt mit dem Skalpell oder Cutter die Kartonkaschierung und der Schaumstoff geschnitten, ohne die untere Decklage zu zertrennen. Der zweite Schnitt trennt den Schaumstoff von der Decklage (in nur einem Arbeitsgang erledigt das übrigens der Foamwerks Randschneider). In die entstehende Lücke wird die zweite Platte eingeklebt. Andere offene Kanten werden im Modellbau mit Vierkantstäben, Fotokarton oder Klebeband abgedeckt. Dies empfiehlt sich besonders dann, wenn das Modell über längere Zeit dem Licht ausgesetzt werden soll, denn die PUR-Schaumkanten von Kapa-Platten werden dann nach einigen Monaten gelblich.
Kapa-Platten lassen sich gut im Sieb- oder Digitaldruckverfahren (Flachbettdrucker) bedrucken. Dabei kann auch mit lösungsmittelhaltigen Farben gearbeitet werden, da der PUR-Hartschaumkern von Kapa-Platten lösungsmittelbeständig ist. Vor allem Kapa plast eignet sich ausgezeichnet für den digitalen Plattendruck, da die Platte besonders dimensionsstabil ist und man beim Bedrucken mit ca. 15% weniger Tinte als bei Kapa line auskommt.
Bei vollflächigem Auftrag (Streichen, Spritzen) oder bei Verwendung von Dispersionsfarben ist es empfehlenswert, Kapa mount (mit Alukaschierung) einzusetzen oder beidseitig zu arbeiten, da die Platten sich sonst verziehen. Kunststoff- oder alubeschichtete Platten (z.B. Kapa plast oder mount) sollten nur mit lösungsmittelhaltigen Farben bedruckt, bestrichen oder gespritzt werden.
Fotos, Pläne, Landkarten oder Bilder lassen sich ohne viel Mühe auf Kapa-Platten manuell aufziehen (kaschieren). Dabei sollte eine etwas zu große Fläche gewählt werden, die später auf das gewünschte Maß zugeschnitten wird. Zum Kaschieren eignet sich am besten die selbstklebende Sorte Kapa fix. Alternativ kann doppelseitige Klebefolie, die keine Lösungsmittel enthält und das Fotopapier schont, oder Sprühkleber verwendet werden.
Zum Kaschieren von Kapa fix: Das aufzuklebende Objekt von Flusen und Staub befreien. Das Deckpapier zunächst nur an einer Stelle im spitzen Winkel von der Platte abziehen. Das Objekt beginnend an einer Ecke oder Kante auf die Platte aufziehen, dabei nach und nach das Schutzpapier entfernen und Stück für Stück das Bild aufziehen. Zum Aufstreichen des Bildmaterials keinen scharfkantigen Gegenstand verwenden, denn die Oberfläche könnte verletzt werden (Rakel oder Andruckwalze). Das Aufbringen des Papiers verlangt etwas Fingerspitzengefühl, denn die Klebefolie ist sehr anhänglich: Ist das Papier einmal auf dem Film, muss es perfekt sitzen. Grobe Falten können nicht mehr nachkorrigiert werden, kleine Blasen kann man mit einer Nadel aufstechen und glätten. Das Kaschieren mit doppelseitiger Klebefolie oder Sprühkleber geschieht in gleicher Weise.
Das Kaschieren birgt ein grundsätzliches Problem: Unter dem Einfluss von Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen dehnen sich Bild- und Trägermaterial unterschiedlich aus. Dadurch können sich die Platten verziehen. Um dieses Risiko auszuschließen, empfiehlt es sich, beim großflächigen Kaschieren die Rückseite der Platte mit einem vergleichbaren Material gegenzukaschieren oder nur jene Kapa-Platten einzusetzen, die sich aufgrund ihrer werkseitigen Oberflächenkaschierung nicht verziehen.
In Frage kommen dafür alle Platten, die mit einer Alu-Folie ausgerüstet sind (Kapa mount, fix und bond). Bei einseitiger Kaschierung anderer Platten, feuchtigkeitsundurchlässigen Kaschiermaterialien oder kunststoffbeschichteten Platten dürfen nur wasserfreie Klebstoffe zum Einsatz kommen. In jedem Fall sollten Träger und Kaschiermaterial vor der Verarbeitung mindestens eine halbe Stunde der gleichen Raumluft ausgesetzt werden. Soll das Kaschiermaterial mit einer transparenten Schutzfolie überzogen werden, ist diese unbedingt vor der Kaschierung auf das Objekt aufzubringen.
Bei Kaschierungen auf Kaschieranlagen (z.B. Rollenlaminator) darf der Walzendruck nicht zu hoch eingestellt werden, da sonst der Schaumkern beschädigt werden kann. Die alubeschichteten Platten ermöglichen jedoch einen relativ hohen Kaschierdruck. Wird zum Kaschieren Hot-Melt-Folie und eine Abziehpresse verwendet, sollten die Temperaturen nicht über 80°C liegen.
Zum Aufhängen von Kapa-Platten werden Metallaufhänger in die Platte hineingedrückt und auf Zug belastet. Vor Entsorgung der Platte können diese entfernt und später wieder verwendet werden. Sollen Kapa-Platten vor Stoß geschützt oder wie ein Bild aufgehängt werden, empfehlen wir, die Platten mit einem Rahmen zu versehen. In Frage kommen dafür Rahmenprofile aus PVC-hart oder Aluminium.
Um Kapa-Platten aufzustellen, wird ein spitzes Dreieck ausgeschnitten und an der Rückseite der Platte zwischen zwei schmalen Streifen eingeklebt. Eine andere Möglichkeit zum Aufstellen von Diplays aus Kapa-Platten sind Steckverbindungen. Hierbei kann sogar auf den Einsatz von Klebstoff verzichtet werden, wenn sauber und genau gearbeitet wird. Die aufzustellende Platte wird dabei am unteren Rand, die separaten Füße am oberen Rand geschlitzt, so dass beide Teile ineinander geschoben werden können. Die Schlitzbreite richtet sich nach der Dicke der eingesetzten Kapa-Platte. Diese Verarbeitungsmethode eignet sich auch gut, um größere dreidimensionale Dekorationen zu fertigen.
Plattentyp/Stärke |
3 mm |
5 mm |
10 mm |
15 mm |
20 mm |
Kapa line |
570 g/m² |
635 g/m² |
850 g/m² |
1090 g/m² |
1260 g/m² |
Kapa mount |
800 g/m² |
870 g/m² |
1070 g/m² |
n. l. |
n. l. |
Kapa fix |
975 g/m² |
1050 g/m² |
1260 g/m² |
n. l. |
n. l. |
Kapa color |
775 g/m² |
870 g/m² |
n. l. |
n. l. |
n. l. |
Kapa plast |
720 g/m² |
810 g/m² |
1040 g/m² |
1230 g/m² |
n. l. |
Kapa graph weiß |
580 g/m² |
670 g/m² |
n. l. |
n. l. |
n. l. |
Kapa graph schwarz |
n. l. |
690 g/m² |
n. l. |
n. l. |
n. l. |
Pappwabenplatten sind unter Umweltgesichtspunkten und ästhetisch eine interessante Alternative zu Kapa-Platten. Außerdem können je nach Einsatzzweck dicke Voll- oder Wellpappen, Forex oder Dibond, Kunststoffplatten (z.B. Polystyrol) oder andere Sandwichplatten verwendet werden.