Das PUR-Gießharz 1770/330 ist eine Besonderheit: Es ist sehr weichelastisch und dabei farblos und hochtransparent. Weil es mit UV-Stabilisatoren versehen ist, kann es auch über längere Zeit dem Sonnenlicht ausgesetzt werden, ohne zu vergilben. Seine Shorehärte und Elastizität lassen sich über das Mischungsverhältnis variieren. Mit wenig Härter entstehen sehr weiche, elastische Teile, die als dünne Schichten mit sehr glatter Oberfläche über gute Adhäsionseigenschaften verfügen und an anderen glatten Flächen wie z.B. Fensterglas haften bleiben.
Die Gießmasse eignet sich somit zur Herstellung von glasklaren Formteilen (vgl. Bumpons), die bis zu einer Dicke von 20 mm gegossen werden können. Darüber hinaus ist das Material als weiche, transparente Beschichtung einsetzbar.
Beide Komponenten werden in erster Linie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Sie bestehen aus Olivenpolyolen und Caprolactonen sowie geringen Mengen Isozyanat. Die nahezu geruchsfreien Komponenten sind daher toxikologisch unbedenklich (kennzeichnungsfrei). 1770/330 lässt sich leicht verarbeiten - beim Herstellen der Mischung ist jedoch zu beachten, dass zuerst der Härter dosiert, dann das Harz abgewogen und unter den Härter gemischt wird.
1770/330 kann mit für PUR-Harze geeigneten Farben auch eingefärbt werden. Dabei muss die Farbe dem Harz beigemischt werden (bis zu 3 % Gewichtsanteil Farbe zu Harz), denn der Härter ist die isocyanathaltige Komponente, die sensibler auf die Beimischung anderer Substanzen reagiert.
Um einen blasenfreien Gießling zu erhalten, sollte das Harz besonders dann, wenn nicht eingefärbt wird, im Vakuum entlüftet werden. Steht kein Vakuumgerät zur Verfügung, ist es ratsam, wenigstens die Topfzeit zum Entlüften zu nutzen. Ein glasklares, blasenfreies Ergebnis ist auf diesem Weg jedoch nicht zu erzielen. Nach der Entformung sollen die Gießlinge ca. 2 - 8 Stunden bei 80 °C getempert werden. Das ausgehärtete Harz ist kratzfest und lässt sich gut spanabhebend bearbeiten, schleifen und polieren.