Ein Blech, versetzt eingeschnitten und dabei streckend verformt, wird zum Streckmetall, auch Streckgitter genannt. Die Maschen dieses Gitters sind weder geflochten noch geschweißt noch geknotet; dennoch heißt der Kreuzungspunkt zwischen vier aneinanderstoßenden Stegen Knotenpunkt. Das Streckgitter besteht also aus einem Stück und kann in jede beliebige Form geschnitten werden, ohne den Zusammenhalt zu verlieren.
Die Maßangaben für Streckmetalle beziehen sich auf folgende Größen:
• die Maschenlänge: den Abstand von Mitte Knotenpunkt zu Mitte Knotenpunkt in Richtung der langen Lochdiagonale
• die Maschenbreite: den Abstand von Mitte Knotenpunkt zu Mitte Knotenpunkt in Richtung der kurzen Diagonale
• die Stegbreite: die Breite des zwischen den Öffnungen verbleibenden Materials
• die Stegdicke: die Dicke des Ursprungsmaterials
In Zahlen und in der genannten Reihenfolge sieht das dann so aus: 3/1,8 - 0,6/0,5 bezeichnet ein Gitter mit einer Maschenlänge von 3 mm, einer Maschenbreite von 1,8 mm, einer Stegbreite von 0,6 mm und einer Stegdicke von 0,5 mm.
Sehr feine Streckgitter werden häufig auch durch Maschenlänge, Stegbreite, Stegdicke und die Maschenanzahl auf einem laufenden Meter Material definiert. Teilt man also 1000 mm durch die Anzahl der Maschen, ergibt sich die Maschenbreite.
Anwendung:
Der ursprüngliche Anwendungsbereich für feines Streckmetall ist die Sieb- und Filtertechnik. Aus mehreren Lagen versetzt gelegten Streckgitters entsteht zum Beispiel ein Filter für Küchenentlüftungen, an dessen kühlen Maschen das Fritierfett aus der Abluft kondensiert. Gröbere Streckmetalle finden hauptsächlich im Bauwesen oder Maschinenbau Verwendung, wo sie beispielsweise als Abfallbehälter oder Schutzgitter anzutreffen sind.