Formetal Varius (ehemals “Flexmetal”) ist eine einfache und günstige Variante der dreidimensional verformbaren Metallflächen. Als Streckmetall ist es dehnbar. Konventionelle Streckmetalle aus weichen Materialien sind allerdings nur in eine Richtung dehnbar und schnüren sich parallel in der anderen Richtung zusammen. Formetal Varius lässt sich dagegen in beide Richtungen dehnen, ohne sich gleichzeitig in der jeweils anderen Richtung zu verkürzen. Dieser Effekt wird durch feine Sollbruchstellen im Gitter erreicht, die eine Längenausdehnung von bis zu 50 % ermöglichen. Ist Formetal Varius einmal gedehnt, kann man es einfach wieder zusammenstauchen und so in alle möglichen dreidimensionalen Formen bringen.
Aufgrund seines etwas raueren Aussehens ist Formetal Varius vor allem als Trägermaterial für Gipswerkstoffe, glasfaserverstärkte Kunststoffe oder einfaches Pappmaché gedacht. Eingesetzt wird es für den Figurenbau, den Formen- oder Prototypenbau und nicht zuletzt im Modellbau zum Beispiel für Landschaftsmodelle, kurz gesagt: Immer dann, wenn mit wenig Aufwand dreidimensionale Körper hergestellt werden müssen. Bei derartigen Anwendungen besticht Formetal Varius gegenüber Styropor durch seine schnellere und präzisere Verarbeitung.
Formetal Varius wird aufgerollt geliefert und ist in der Querrichtung angeschnitten, seien Sie deshalb vorsichtig beim Auspacken der Lieferung! Umgeknicktes oder nicht glattes Formetal Varius kann einfach mit einer Rolle (Flasche, Teigroller ...) wieder geglättet werden. Aufgrund der möglicherweise scharfen Kanten sollte Formetal Varius nicht in Kinderhände gelangen.
Für die Verarbeitung werden eine Flasche o. ä. (zum flächigen Glätten), eine metallgeeignete Schere und eine Zange mit Papageienschnabel-Spitze benötigt. Wichtig sind außerdem ein Paar Arbeitshandschuhe, denn man kann sich recht leicht an den spitzen Schnittkanten schneiden.
Zieht man am Formetal Varius, ist das Knistern der aufbrechenden Sollbruchstellen nicht zu überhören. So wird es verlängerbar, ohne sich deutlich in der anderen Richtung zu verkürzen. Sollte sich die andere Achse doch ein wenig zusammenschnüren, kann sie einfach wieder auf die ursprüngliche Länge gezogen werden. Für die dreidimensionale Form kann zunächst das grobe Volumen durch Auseinanderziehen geformt werden. Anschließend gibt man dem Ganzen eine detailliertere Struktur, indem das Gitter, wo nötig, wieder zusammendrückt wird. Leichte Falten sind nur bei sehr sorgfältiger Verarbeitung vermeidbar, sie lassen sich aber in der Regel mit dem Kaschiermaterial kaschieren oder mit einem Kunststoffhammer flachschlagen.
Für Verbindungen von Formetal Varius mit sich selbst kann Draht, Heiß-, Montage- oder Zweikomponenten-Kleber verwendet werden, alternativ kann man Poppnieten benutzen.
Zur Beschichtung von Figuren aus Formetal Varius empfehlen wir Gipse und Gießpulver. Erst in Kombination mit diesen Werkstoffen zeigt Formetal Varius seine ganzen Vorteile als Trägermaterial: Es ist leicht verformbar und ausgezeichnet zur Abnahme von bestehenden Skulpturen geeignet. Die Massen drücken sich nur soweit durch die Maschen, dass ein ausgezeichneter Verbund mit sehr harter und schlagfester Oberfläche entsteht, die anschließend sehr gut bearbeitbar ist.