Zu den Golden Hilfsmitteln für Acrylfarben zählen sowohl Grundierungen zur Vorbereitung des Malgrundes als auch Malmittel und Additive, mit denen die Verarbeitungseigenschaften sowie Transparenz, Glanz und Viskosität von Acrylfarbe verändert werden können.
Eine dritte, sehr große Gruppe bilden die Gels und Strukturpasten, deren allgemeine Eigenschaften und Unterschiede hier als Einführung dargestellt werden sollen.
Gels und Strukturpasten bieten vor allem die Möglichkeit zum Aufbauen von Strukturen und Texturen in der Acrylmalerei bei gleichzeitiger Veränderung von Glanzgrad und Transparenz der Acrylfarben. Das Angebot an Konsistenzen reicht von flüssig gießbar (z.B. GOLDEN VERLAUFGEL) bis hochpastos formbar (z.B. GOLDEN LEICHTSTRUKTURPASTE), verschiedene Glanzgrade sind einstellbar von hochglänzend bis tiefmatt. Der Unterschied zwischen Gels und Strukturpasten liegt in ihrer Transparenz bzw. Opazität. Beide sind zwar im flüssigen Zustand weiß, Gels trocknen allerdings transparent bzw. transluzent farblos, Strukturpasten dagegen weiß opak auf, denn sie beinhalten Zusatzstoffe wie z.B. Marmorstaub. Beim Mischen mit Acrylfarben erhöhen Strukturpasten deren Opazität, machen sie aber auch „pastelliger“ wie beim Mischen mit weißer Acrylfarbe.
Ein Gel ist im Grunde Acrylfarbe ohne Pigmente, hat also die Funktion eines Bindemittels. Gels eignen sich daher zum kostensparenden Verlängern von Farben oder, bei viel Zugabe von Gel zur Farbe, zum Erhöhen der Transparenz unter Beibehalten der guten Vermaleigenschaften. Zum Verändern des Glanzes von Acrylfarben mischt man diese mit glänzenden, seidenmatten oder matten Gels.
Eine weitere Anwendung von Gels und Pasten ist das Verändern der Konsistenz von Acrylfarbe. GOLDEN ACRYLFARBEN HEAVY BODY lassen sich zum Beispiel mit FADENGEL flüssiger, mit MALGEL EXTRA HEAVY pastoser einstellen, um sie für die Impasto Maltechnik zu verwenden. Strukturen lassen sich natürlich auch mit pur aufgetragenen Gels oder Pasten aufbauen und dann mit Acrylfarben übermalen. Diese Version erzeugt die stärksten Strukturen.
Da die meisten Gels pures Bindemittel sind, eignen sie sich zusammen mit trockenen Pigmenten auch zum Herstellen eigener Acrylfarben. Dabei hat glänzendes Gel die besten Bindeeigenschaften und verändert am wenigsten die Leuchtkraft der Pigmente.
Aufgrund ihrer guten Klebeeigenschaften eignen sich Gels und Pasten hervorragend zum Collagieren.
Golden Gels und Pasten besitzen die gleiche Wasser-, Alterungs- und Lichtbeständigkeit sowie Archivierungsqualität wie Acrylfarben.
Verarbeitung: Gels und Pasten können als Untergrund verwendet, über Acrylfarben aufgetragen oder mit ihnen vermischt werden. Die meisten Gels und Pasten sind auch untereinander und mit anderen Medien und Additiven mischbar. Sie können auf fast jedem, fettfreien Untergrund verarbeitet werden, nichtsaugende Untergründe müssen vorher angeschliffen werden. Die Verarbeitungstemperatur liegt bei mindestens +9 °C. Mischen sollte immer mit größter Vorsicht geschehen, starkes Umrühren oder gar Schütteln erzeugt unerwünschte Schaumbildung. Trocknungszeiten hängen von Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit und Durchlüftung ab und können bei sehr dicken Aufträgen Monate betragen. Erst bei vollständiger Durchtrocknung verschwindet der milchige Film des Bindemittels. Arbeitsgeräte können mit Wasser und Seife gereinigt werden.
Schmincke Hilfsmittel für die Acrylmalerei
Schmincke Hilfsmittel für Acryl können auf fast allen fettfreien Untergründen verwendet werden. Sie sind wasserverdünnbar, trocknen jedoch wasserunempfindlich auf und können untereinander sowie mit Schmincke-Acrylfarben kombiniert werden. Die Produkte sollten erst ab einer Temperatur über 10 °C verarbeitet und vor Frost bzw. Überhitzung geschützt werden. Vor allem Pasten und Gele ermöglichen ein dickschichtiges Arbeiten. Um dabei Trocknungsrisse zu vermeiden, empfiehlt es sich, in Schichten zu arbeiten und jede Schicht gut durchtrocknen zu lassen. Die Dauer der Trocknung ist dabei abhängig von der Temperatur und Luftfeuchte der Umgebung sowie der Schichtdicke der Acrylprodukte.