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Glutinleim

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Informationen über Glutinleim

Durch Auskochen tierischer Abfälle ("leimgebende Körper", z.B. Haut, Knochen, Knorpel) werden Kollagene (leimartige Eiweißstoffe) zu Glutin umgewandelt. Die nach dem Trocknen entstandene Substanz ist ein (in Wasser wieder löslicher) natürlicher Klebstoff der nach seinem Hauptbestandteil Glutinleim genannt wird. Nach der Herkunft unterscheidet man verschiedene Glutinleime wie: Knochenleim, Hautleim, Hasenleim, Fischleim, ...

Bereits im alten Ägypten war Glutinleim als Klebemittel für Holz etc. bekannt und auch Plinius erwähnt ihn als Bindemittel für Farben. Heute werden Glutinleime besonders bei der Restaurierung von Möbeln, Musikinstrumenten bzw. alter Bücher, dem Grundieren flexibler Malgründe (z. B. Leinwand), ... eingesetzt.

Zur Verarbeitung wird das trockene Leimgranulat mit kaltem Wasser übergossen werden und muss dann mehrere Stunden quellen. Der gequollene Leim wird dann im Wasserbad unter Rühren auf eine Temperatur von 50-65° C gebracht und (mehrfach) mit dem Pinsel oder Schwamm aufgetragen. Bitte beachten Sie die kurze Verarbeitungszeit (außerhalb des Wasserbades kühlt der Leim schnell ab und geliert – allerdings kann abgekühlter Leim wieder erwärmt und verwendet werden).

Die Klebkraft von Glutinleimen ist sehr hoch, die Leimung bleibt jedoch „reversibel“, d. h. sie kann mithilfe von Wärme und ggf. Feuchtigkeit ohne Schäden wieder gelöst werden. Glutinleimfugen sind hart bis elastisch, nicht feuchtigkeits- bzw. wärmebeständig und empfindlich gegen Bakterien und Schimmelpilze. Aus diesem Grund ist der Leim nur für Anwendungen in trockenen Innenräumen geeignet. Kühl und trocken aufbewahrt ist das Leimgranulat nahezu unbegrenzt haltbar und verwendbar.