DIY Weihnachtsdeko: Schneebälle und Glitzerscheiben
Wer hat als Kind nicht mal einen Schneeball mit in die Wohnung gebracht? Selbst wenn die Konsequenz bereits klar, das Schmelzen vielleicht sogar gewünscht war: Einen Schneeball im warmen Umfeld zu haben, ist ein besonderer Reiz. Der gehört da nämlich nicht hin – und ich mache das trotzdem! Wenn wir aber die Physik mal weglassen möchten und der Wechsel des Aggregatzustandes von Wasser nicht miterlebt werden, sondern der Schneeball als dekoratives Element dauerhaft das Auge erfreuen soll, hätten wir einen Vorschlag: Täuschend echte Deko-Schneebälle zum Aufhängen! Und weil die neben weiteren glitzernden, und halb durchsichtigen, an Eis erinnernden Dekoobjekten noch besser aussehen, haben wir bei uns das Sortiment durchforstet und ein bisschen weitergedacht und -gestaltet. Am Ende sind nur durch das Kombinieren von ein paar Elementen und mithilfe von ein bisschen Wärme(verformung) wunderschöne Winterdekorationen entstanden. Und wenn der Ofen vom Plätzchenbacken noch warm ist, bekommst Du das auch im Handumdrehen hin.
Der Schneeball fürs Wohnzimmer
Hast Du schon mal einen perfekt runden Schneeball gesehen? Wir auch nicht (wir haben es lange probiert) und das ist auch schon das erste Charakteristikum eines Schneeballs: Er ist keine richtige Kugel, sondern eine sehr grobe Annäherung an die geometrische Form. Handarbeit eben. Das zweite, was einen Schneeball visuell auszeichnet ist das Glitzern der Eiskristalle, die entstehen, wenn an der Oberfläche der Schnee ein bisschen von oben (durch die Handwärme) antaut und von unten (durch die Schneekälte) wieder gefriert. Es reicht also nicht, eine weiße, unregelmäßige Kugel herzustellen, sie muss auch noch glitzern. Aber das bekommen wir hin. Insgesamt braucht es fünf Zutaten, ein Werkzeug und schon ist der wärmebeständige Schneeball selbst gemacht und aufgehängt.
Nimm Dir eine Styroporkugel in der Größe Deiner Wahl und stecke diese am besten auf einem Schaschlikspieß in ein Stück Hartschaum, Blumenschaum oder in einen Blumentopf mit festgeklopfter Erde. Hauptsache die Kugel steht von alleine. Nun kommt das Werkzeug zum Einsatz, Du brauchst hierfür nämlich einen Heißluftföhn. Mit diesem modellierst Du die Oberfläche der Styroporkugel so wie sie Dir gefällt. Die heiße Luft aus dem Föhn schmilzt nämlich das Polystyrol ein bisschen an der Oberfläche an. Dabei sackt dieses leicht zusammen, weil im Styropor so viel Luft steckt. Im Ergebnis hast Du eine unregelmäßig geformte, weiße Kugel.
Im zweiten Schritt benetzt Du die abgekühlte Kugel mit einem für Styropor geeigneten Alleskleber. Prüfe unbedingt vorher, ob der Kleber für Styropor geeignet ist! Viele Klebstoffe enthalten nämlich Lösungsmittel, die auch Polystyrol lösen. Wir haben Elmers Bastelkleber benutzt, der wieder leicht von den Händen abwaschbar ist. Du kannst also ohne zu zögern mit Deinen Händen die Kugel rundherum mit dem Kleber „einseifen“.
Auf die nun klebende Kugel streust Du als nächstes den Glitzer. Versuche, möglichst gleichmäßig auf der ganzen Kugel den Glitzer zu verteilen und lasse den Kleber trocknen. Schüttele nun nicht klebenden Glitzer von der Kugel ab und stecke einen Aufhänger in Deinen Schneeball und hänge ihn mit einem Nylonfaden (Angelsehne) auf.
Kurzanleitung Schneeball selber machen:
1. Styroporkugel mit Heißluft modellieren
2. Klebstoff auftragen
3. Glitzer aufstreuen
Spitze Eiskristall-Sterne
Nun geht es an das Umfeld der Schneebälle und unser erster Vorschlag für einen Nachbarn Deines selbst gemachten Schneeballs erinnert ein bisschen an Eiskristalle und ist daher ganz beim Thema. Jedes Jahr aufs Neue sind wir begeistert von den transparenten, spitzen (wirklich sehr spitzen: Vorsicht, Verletzungsgefahr!) Kristallsternen aus glasklarem Kunststoff. Die glitzern und funkeln und brechen das Licht auf wunderbare Weise und sind so attraktiv, dass es eigentlich schade ist, sie nur in der Winterzeit aufzuhängen. Aber vielleicht ist das wie mit dem Sommer. Wenn er dann mal weg war, ist es umso schöner, dass er wiederkommt. Wer will schon in Kalifornien wohnen …
Schillernd-irisierende Acrylglasscheiben
Unser zweites DIY in diesem Beitrag ist noch einfacher nachzumachen als die Schneebälle. Erstens brauchst Du keinen Heißluftföhn, sondern nur Deinen heimischen Backofen und zweitens ist im Wesentlichen mit einem Arbeitsschritt alles erledigt. Kürzer geht es also nicht und dennoch ist es richtig effektvoll. Der Grund dafür liegt im Ausgangsmaterial. Irisierende Acrylglasscheiben ziehen an sich (ohne weitere Bearbeitung) bereits die Blicke auf sich: Sie schillern in der Fläche in verschiedenen Farben und zeigen an den Kanten einen lichtleitenden Effekt. Dadurch erscheinen Schnitt- oder Fräskanten heller als die Flächen und es entsteht der Eindruck, dass die Kanten leuchten.
Wie jedes Acrylglas GS (gegossenes Acrylglas), lassen sich auch die runden Scheiben thermisch verformen. Das Besondere am Verformen des irisierenden Acrylglases ist, dass die irisierende Beschichtung an den Biegestellen gestreckt oder gestaucht wird. Dadurch verändert sich an diesen Stellen wiederum die Lichtbrechung und Dein Lichtobjekt wird noch interessanter.
Heize zunächst den Backofen auf 170 °C auf und lege Deine Acrylglasscheibe für 7 – 8 Minuten auf den Rost oder ein Blech. Du kannst auch Backpapier dazwischen legen. Das musst Du aber nicht, denn das Acrylglas wird bei der gewählten Temperatur zwar biegsam, aber noch nicht flüssig. Es wird also nicht am Rost oder Blech kleben bleiben. Ausführlich haben wir das Warmumformen von Acrylglas in einem eigenen Magazinbeitrag beschrieben. Nimm nun mit Ofenhandschuhen die vollständig erwärmte Acrylglasscheibe aus dem Ofen und verforme sie nach Deinen Wünschen. Wichtig: Halte die gewünschte Form bis Dein Werkstück so abgekühlt ist, dass es sich nicht mehr von alleine zurückstellt, sondern die Verformung sozusagen erstarrt ist. Das ist bei ungefähr 60 °C sicher. Nun kannst Du Dein Lichtobjekt entweder so wie es ist aufhängen, indem Du ein kleines Loch hineinbohrst und einen Nylonfaden durchziehst oder Du legst es in eine transparente Polystyrolkugel, die wir nachfolgend näher vorstellen.
Durchsichtige Kugeln
Du willst ganz individuell kleine Objekte an Deinen Weihnachtsbaum hängen? Dann sind die durchsichtigen Polystyrolkugeln genau das Richtige für Dich. Sie sind sozusagen die Weihnachtsbaumkugeln für alles, was hineinpasst. Sie bestehen aus zwei Hälften, die ineinandergesteckt werden (hält gut) und haben eine kleine Aufhängöse, durch die Du eine Nylonschnur oder einen dünnen Draht ziehen kannst. Und so kannst Du in die Kugeln ganz leicht die zuvor verformten Acrylglasscheiben, kleine Geschenke, Selbstgebackenes, kleine Figuren oder einfach glänzend-glitzernde, zusammengeknüllte Folie packen und sie aufhängen. Deine Ideen zur Füllung der Kugeln werden nur von der Dimension derselben begrenzt, aber selbst die ist schon ziemlich groß: Maximal 18 Zentimeter Durchmesser stehen Dir zur Verfügung. Und wenn Du in eine Kugel zwei Dinge tun möchtest, gibt es sogar passende, transparente Einlegescheiben für die Kugeln.
Ungewöhnlicher Baumschmuck
Es begann mit einer Gewürzgurke und einer Geschichte. Wer im grünen Weihnachtsbaum die grüne Gewürzgurke (oder ist es eine saure Gurke?) findet, bekommt ein Extra-Geschenk! Die Gurke ist natürlich aus Glas wie eine ordentliche Christbaumkugel und wird wie ebendiese mit einem kleinen Draht an einem Ast aufgehängt. Das ist in manchen Familien zu einer Weihnachtstradition geworden und lässt vermutlich etliche Feiernde den Weihnachtsbaum im Detail, Zentimeter für Zentimeter untersuchen. Und natürlich ist es auch ein kleiner Wettbewerb – häufig unter Geschwistern. Das kleine Extra hat sich ziemlich verbreitet in den letzten Jahren und so sind einige weitere lustige Aufhänger hinzugekommen – bislang ohne zugehörige Geschichte. Mittlerweile gibt es auch Donuts, einen Gameboy, eine Musikkassette in rot oder ein Fläschchen Gin in blau als Weihnachtsbaumschmuck. Alles zum Aufhängen und alles aus Glas. Und die Geschichte dazu kreiert Ihr vielleicht selbst unterm Weihnachtsbaum. Dann fehlt eigentlich nur noch das Licht und es flammt der alte Konflikt auf: Lichterkette oder Kerzen?
Zu guter Letzt
Sicherlich kann man sich mit Styropor-Schnneebällen auch bewerfen. Aber für eine ordentliche Schneeballschlacht ist der echte Schneeball dann doch die bessere Wahl: Das Zerklatschen des Schneeballs beim Auftreffen ist nämlich mindestens der halbe Spaß. Und der Schnee im Kragen gehört natürlich auch zwingend dazu und ganz ehrlich: Die Styroporbälle sind viel zu leicht und fliegen ziemlich schlecht. Also raus in den Schnee, sobald er da ist!