Bilder Aufhängen geht auch ohne Bohren. Wir verraten, wie
Was Du alles brauchst, um ein Bild zu rahmen haben wir Dir ja bereits verraten. Heute geht’s also ans Bilder Aufhängen. Nagel, Hammer, Wasserwaage – zack, Bild hängt. Könnte man meinen. In der Praxis ist es dann doch nicht immer ganz so einfach. Leider. Denn was tun, wenn Nageln oder Bohren keine Option ist? Weil Deine Wand aus Beton ist, zum Beispiel. Du Angst hast, dass Dir beim Löcher Bohren der halbe Putz entgegenkommt. Oder, weil Du Deine schicke Altbauwand nicht diesen Strapazen aussetzen möchtest. Wir stellen Dir heute ein paar Wege vor, wie Du Bilder richtig aufhängen kannst. Ganz stressfrei ohne Schlagbohrer, Dübel-Wirrwarr und Ziegelstaub überall. Dafür mit überschaubarem Aufwand und nur wenig Werkzeug. Also, legen wir los.
Inhalt auf einen Blick
1. Bilder Aufhängen ohne Bohren und ohne Nagel: Bilder an die Wand kleben
a) Fotos Aufhängen mit Washi Tape
b) Bilder Aufhängen mit Magnetfarbe
c) Bilder anbringen mit einem selbstklebenden Aufhängeblech
d) Bilder Aufhängen mit Doppelklebeband
e) Bilder Aufhängen mit Deckenhaken
2. Bilder Aufhängen ohne Bohren
a) Bilder Aufhängen mit Hammer und Nagel
b) Bilder Aufhängen mit einer Galerieschiene
Bilder Aufhängen, ohne die Wand zu beschädigen: Welche Möglichkeiten gibt’s da?
Bilder anbringen ohne Bohren – warum überhaupt? Mit ein wenig Geschick bekommt doch jeder Loch, Dübel und Schraube in die Wand. Jein. Die Entscheidung gegen Bohren fällt meist aus einer Notwendigkeit heraus. Tatsächlich gar nicht mal so selten.
Szenario 1: Altbau Mietwohnung. Das Bilder Aufhängen kann Dir im Normalfall keiner verbieten. Im Mietvertrag kann aber sehr wohl stehen, dass Du Dich um Beschädigungen an der Wand – wie sie durchs Bilder Aufhängen nun mal entstehen – zu kümmern hast. Löcher Ausbessern geht oft schlecht. Oder es sieht halt unschön aus. Von beschädigten Tapeten wollen wir erst gar nicht anfangen. Je nach Wand kann Dich der Spaß mit dem Bilder Aufhängen jedenfalls eine dicke Stange Geld kosten. Und dann ist da noch die Sache mit den Leitungen. Bohrst Du in eine elektrische Leitung, bekommst Du Ärger (und stirbst eventuell). Triffst Du dabei eine Wasserleitung, gibt’s obendrauf noch eine feuchtfröhliche Sauerei.
Szenario 2: Deine Wand ist keine gewöhnliche Wand, sondern zum Beispiel eine Betonwand. Und in die kann man nicht einfach mal schnell ein Loch bohren, geschweige denn einen Nagel hauen. Wer in Berlin lebt, der kennt’s. Auch Künstler und Kuratoren können davon nur ein Lied singen. Sie behängen Galeriewände mit immer wechselnden Bildern, Bohren ist oft aber nicht erlaubt.
Aus welchem Grund auch immer Du Deine Bilder ohne Bohren an die Wand anbringen willst oder musst: Es gibt 5 Fragen, die Du Dir vorab stellen solltest. Dies hilft Dir, die geeignete Methode zum Bilder Aufhängen zu finden.
1. Welche Art von Bild soll es sein? Möchtest Du Fotos aufhängen oder Bilderrahmen?
2. Wie schwer ist das Bild?
3. Wie ist die Beschaffenheit Deiner Wand? Hast Du es mit glattem Beton, mit Putz oder womöglich mit Tapete zu tun?
4. Wie lange soll das Bild in etwa an der Wand bleiben, bevor Du es ersetzt?
5. Kannst Du mit (kleinen) Löchern leben, ja oder nein?
Wenn Wand und Decke wirklich völlig unversehrt bleiben müssen, hast Du eigentlich nur die Option, Deine Bilder an die Wand zu kleben. Falls Du kleinere oder wenig sichtbare Löcher verkraften kannst, dann bist Du schon deutlich flexibler in Deinen Möglichkeiten. Aber schauen wir uns die verschiedenen Aufhänge-Methoden doch mal genauer an. Was sind die Voraussetzungen? Welche Vor- und Nachteile bringen sie mit sich? Und was musst Du beachten, damit Du am Morgen nach dem Aufhängen keine böse Überraschung erlebst und vor einem Scherbenhaufen stehst?
Alexander, Abteilungsleiter unserer Rahmenabteilung, hat das mal für uns zusammengefasst und wir haben fleißig mitgeschrieben. Raum fast schon überdämpft und die Akustik unangenehm künstlich.
1. Bilder Aufhängen ohne Nagel und ohne Bohren: Bilder an die Wand kleben
Objektrahmen Holz Moritz P
fahlorange (RAL 050 80 30)
Lass Dir gesagt sein: Bilder an die Wand kleben – das funktioniert tatsächlich besser, als es sich anhört. Vorausgesetzt, man macht es richtig. Es gibt hier nämlich zwei Faktoren zu berücksichtigen. Zuerst mal muss die Tragkraft Deines Klebe-Tools ausreichen für das Gewicht des Bildes, das Du aufhängen willst. Und: Wir empfehlen das Kleben grundsätzlich nur auf glatten oder maximal noch auf leicht unebenen Wänden. Und genau hier liegt der Knackpunkt. Denn ein poröser und unebener Untergrund verringert die Klebekraft und somit Tragkraft von Klebeband, Aufhängeblech und Co. Den klassischen Selbstklebehaken, der auf glattem Untergrund bis zu 1 kg trägt, sollte man auf Putz zum Beispiel nur mit gerade mal 100 Gramm belasten.
Also Vorsicht: Den schweren Bilderrahmen aufhängen beziehungsweise ankleben an eine Raufasertapete ist daher keine allzu gute Idee. Mit Fotos, Postern oder Ausdrucken hingegen klappt es wunderbar.
a) Fotos Aufhängen mit Washi Tape
Konzertkarten, Urlaubsschnappschüsse, Poster oder die Polaroid-Fotosammlung an der Wand – für solche Zwecke lieben wir das gute alte Washi Tape. Das Klebeband aus Japan kommt in sämtlichen Farben und Mustern daher. Man kann sich kreativ voll austoben. Und: Es hinterlässt keine hässlichen Rückstände
b) Fotos Aufhängen mit Magnetfarbe
Der hohe Anteil an Eisenpigmenten in der Magnetfarbe sorgt dafür, dass Magnete an ihr haften. So wird die Küchenwand mit ein paar Handgriffen schnell mal zur Magnettafel. Perfekt für Fotos, Postkarten und natürlich die Speisekarte Deiner Stamm-Pizzeria. Auf jeden Fall aber starke Magnete verwenden, da die Farbe ansonsten zu schwach ist.
c) Bilder anbringen mit einem selbstklebenden Aufhängeblech
Fotos Aufhängen ist die eine Sache. Wenn es an ein gerahmtes Bild geht, wird es schon ein klein wenig schwieriger. Schließlich hat so ein Rahmen schon mal ein gewisses Gewicht. Unser Tipp: Verwende hier ein Aufhängeblech. Dank vollflächigem, UV- und witterungsbeständigem Spiegelklebeband hält das bombenfest. Je nach Größe hat so ein Aufhängeblech eine Tragkraft von bis zu 4 kg. Durch die Verwendung mehrerer Aufhänger kannst Du das noch entsprechend erhöhen. Wir empfehlen Aufhängebleche vor allem für glatte Oberflächen. Weil das Spiegelklebeband mit seiner weichen Materialstärke geringe Unebenheiten gut ausgleicht, kannst Du das Aufhängeblech aber auch auf ganz leicht rauen Wänden verwenden.
Ran an die Wand: Schritt für Schritt Anleitung fürs Bilder Aufhängen mit Aufhängeblech
Schritt 1: Wand vorbereiten.
Hier entscheidet sich, wie gut Dein Bild später hängt. Der Untergrund muss sauber, staub- und fettfrei sein. Also schön reinigen!
Schritt 2: Folie abziehen.
Schritt 3: Aufhängeblech an die vorher markierte Stelle an der Wand kleben. Gleichmäßig aufdrücken nicht vergessen!
Schritt 4: S-Haken mit Zange in Form bringen und oben an der Aufhängeblech-Öse einhängen.
Schritt 5: Unteren Teil des S-Hakens nun an der Drehfeder vom Bilderrahmen oder am Aufhänger in der Rückwand befestigen.
Schwuppdiwupp, Bild hängt.
d) Bilder Aufhängen mit Doppelklebeband
Das Nonplusultra unter den Klebebändern wird auch zum Bilder Aufhängen verwendet. Auf Beton oder Kunststoffwänden: Super. Aber Achtung: Bei porösen Wandtypen ist doppelseitiges Klebeband eher mit Vorsicht zu genießen. Ein Bild mit Doppelklebeband an eine Wand aus Putz oder Raufasertapete zu hängen, wird nicht gut enden. Denn die Klebekraft eines guten Doppelklebebands ist so stark, dass beim Abnehmen entweder Kleberückstände bleiben oder Dir auch schnell mal ganze Tapetenfetzen entgegenkommen.
Ran an die Wand: Anleitung fürs Bilder Aufhängen mit doppelseitigem Klebeband
Schritt 1: Wand vorbereiten. Der Untergrund muss sauber, staub- und fettfrei sein. Damit verhinderst Du, dass sich das Klebeband nach einer gewissen Zeit selber löst.
Schritt 2: Klebestreifen zuschneiden und auf die gereinigten Rahmenleisten kleben.
Schritt 3: Klebeband gut aufdrücken. Schutzfolie entfernen.
Schritt 4: Mit der Wasserwaage ausrichten und Bild an die Wand kleben.
Dank hoher Anfangshaftung ist die Verbindung sofort belastbar – Endfestigkeit ist aber erst nach ca. 24 Stunden erreicht.
e) Bilder Aufhängen mit Deckenhaken
Schon mal darüber nachgedacht, einen Bilderrahmen von der Decke hängen zu lassen? Mit einem neongrünen Seil vielleicht? Sieht doch super aus, oder nicht? Das Beste: funktioniert ganz ohne kopfüber bohren. Mit einem Klebehaken nämlich. Die maximale Tragkraft liegt bei 0,5 kg, das Anbringen und das Entfernen geht ruck zuck und ist so gut wie rückstandsfrei. Dank breitem Durchlass kannst Du den Deckenhaken auch für dickere Seile verwenden.
„Nur weil alle ihre Bilderrahmen aufhängen, musst Du das nicht auch tun. Gerade mittelgroße bis große Rahmen können wunderbar an die Wand gelehnt werden – vorausgesetzt, du hast noch ein Stückchen freie Wand übrig. Ein Winkel von ca 10° reicht völlig aus, bei sehr schweren Rahmen vielleicht auch etwas mehr. Kurz die obere Kante antippen – wenn nichts ins Wanken gerät, lehnt der Rahmen sicher. Damit bespielst du nicht nur Raumzonen außerhalb der konventionellen Blickachsen auf Bilderrahmen und verhandelst zusätzlich die Perspektive auf die gerahmte Arbeit neu. Gewohnte Raum- sowie Blickhierarchien aufzubrechen und zu hinterfragen hält Raum sowie gerahmte Arbeit nicht zuletzt auch lebendig und lässt sie atmen..“
Alexander, Sortimentsleitung Rahmen
2. Bilder Aufhängen ohne Bohren: Nagel und Galerieschiene
Du willst Deine Wand möglichst wenig beschädigen, kannst aber mit dem ein oder anderen kleinen oder wenig sichtbaren Löchlein in Decke oder Wand leben? Dann haben wir ein paar Alternativen zum Bohren für Dich in petto.
a) Bilder Aufhängen mit Hammer und Nagel
Einen Nagel in die Wand schlagen, das kann man schaffen. Und noch ein Vorteil: die dabei entstehenden Löcher sind im Vergleich zu Bohrlöchern wesentlich unauffälliger und sind mit wenig Aufwand wieder zu beseitigen. Einfach zuspachteln! Je nach Wand eignen sich verschiedene Nägel. Kurze, zirka 4–5 cm lange Stahlnägel sind gute Allrounder. Je schwerer das Bild, desto größer sollten allerdings auch die Nägel sein. Die absolute Obergrenze liegt bei 10 kg – ein schweres Bild aufzuhängen gelingt kaum ohne Schrauben und Dübeln.
Uff, jetzt haben wir ganz schön viel über Tragkraft gesprochen, aber wie schwer ist überhaupt so ein Bild? Hier mal ein Überblick, was unsere Bilderrahmen in verschiedenen Größen so wiegen:
Wie Du siehst, sind viele der kleinen, gängigen Rahmengrößen überraschend leicht. Ein Aufhängeblech oder Spiegelklebeband reicht hier also völlig aus um die Rahmen sicher an die Wand zu bringen.
b) Bilder Aufhängen mithilfe einer Galerieschiene
In Museen oder Galerien schon ein Klassiker, für Privathaushalte noch viel zu sehr unterschätzt: die Galerieschiene. Der Underdog unter den Aufhänge-Möglichkeiten für Bilderrahmen. Dabei lassen sich Bilder damit super ohne Hammer, Nagel oder Bohrer sicher und schön an die Wand bringen. Die Betonung liegt auf sicher. Und auf schön. So eine Bilderschiene trägt nämlich ca. 30 kg pro Meter. Dafür musst Du sie einmalig an Wand oder Decke montieren. Ohne Bohren geht das nicht, nein.
Aber: Der sichtbare Teil der Wand bleibt unversehrt, weil die Bohrlöcher hinter der Galerieschiene verschwinden. Und sobald die Schiene einmal hängt, kannst Du Deine Bilder beliebig oft auf und wieder abhängen. Du kannst die Anordnung quasi je nach Tageslaune variieren, denn die Schnüre, an denen später das Bild hängt, lassen sich dank Aufhängehaken ganz einfach in das Schienensystem „reinklicken“.
Ran an die Wand: Anleitung fürs Bilder Aufhängen mit Galerieschiene
Schritt 1: Schienensystem mit Bohrmaschine, Dübeln und Schrauben nach Herstelleranleitung an Decke oder Wand befestigen.
Schritt 2: Schnur nun an oberen Haken ins Schienensystem einhängen – klappt mit einer einfachen Drehbewegung.
Schritt 3: Wunschhöhe festlegen. Wie hoch soll mein Bild hängen?
Schritt 4: Schnur entsprechend abschneiden oder Reststück herumwickeln und Bilderrahmen am unteren Haken einhängen.
Schritt 5: Eventuell begradigen.
Du möchtest Dein Zuhause in Deine eigene kleine Galerie verwandeln? Finden wir gut. Sehr gut um genau zu sein. Bilderschienen sind hierfür ideal. Einfach, weil Du wild herumprobieren kannst. Mit Bildern, Rahmen, verschiedenen Formaten, der richtigen Höhe und wie Du Deine Bilder arrangieren möchtest. Wobei wir auch schon beim Thema wären: der Bilderhängung. Welche Möglichkeiten es hier gibt und wie Du die richtige Hängung für Deine Bilderwand oder Gallery Wall findest, das erzählen wir Dir beim nächsten Mal. Du darfst also gespannt sein.