Alles was Du brauchst… zum Bilder einrahmen
Du möchtest eine Fotografie, ein Plakat oder ein Kunstwerk aufhängen? Dann denk am besten auch gleich über einen Rahmen nach, denn jedes Bild lässt sich mit einem passenden Rahmen noch besser in Szene setzen. Mit einem Wechselrahmen im richtigen Format geht das schnell und unkompliziert. Aber vielleicht ist Dein Anspruch auch höher: Soll ein Passepartout dabei sein oder ist das Format speziell und Du hättest gerne ein bestimmtes Rahmenprofil? Dann wird das Bilder-Einrahmen eine Kunst für sich. Eine Kunst, die Wissen und einige Utensilien erfordert. Unten siehst Du einige Materialien und Werkzeuge, mit denen die Experten in unserer Einrahmungswerkstatt arbeiten. Aber keine Angst, Bilder selber rahmen klappt auch ohne das volle Profi-Equipment. Wir zeigen Dir nachfolgend welche Möglichkeiten Du hast, welche Materialien Du brauchst und wie Du sie verwendest. Und Du erfährst wie Du den passenden Rahmen findest und wozu es ein Passepartout braucht. Und zu guter letzt lernst Du sogar Weißglas kennen und was es mit säurefreiem Klebeband auf sich hat.
FAQ – Alle Fragen auf einen Blick
Checkliste: Was brauche ich zum Bilder einrahmen?
1. Dezent oder lieber verspielt? Bilder einrahmen mit dem passenden Bilderrahmen
2. Der gar nicht mal so kleine Unterschied – Bilder einrahmen mit dem richtigen Glas
3. Richtig rahmen und Bilder gekonnt in Szene setzen: Passepartout ja oder nein?
4. Bilder einrahmen: Zwischenlagekarton als Schutzschild nicht vergessen
5. Das richtige Werkzeug – fünf kleine Helfer zum Bilder Einrahmen
Checkliste: Bilder einrahmen
Material zum Bilder einrahmen:
- Bilderrahmen
- Passepartoutkarton
- Säurefreier Zwischenlagekarton
Werkzeug zum Bilder einrahmen:
- Lineal
- Passepartout Schneider
- Baumwollhandschuhe
- Säurefreies Klebeband (oder Nassklebeband)
- Glasreiniger, fusselfreies Tuch oder altes T-Shirt
Peterboro Passepartoutkarton
Exclusiv im Laden am Moritzplatz erhältlich. Passepartouts auf Zuschnitt.
Baumwollhandschuhe weiß
Neschen Papierklebeband für Bilderrahmung
Logan Passepartoutschneider
38° Zieh-Cutter mit Markierfunktion
Logan Schneidelineal Adapt-A-Rule
l=600 mm
Ponal Express
Keine Sorge– Du brauchst nicht alle Materialien und Werkzeuge, die in diesem Foto abgebildet sind. Hier siehst Du womit in einer professionellen Einrahmungswerkstatt gearbeitet wird. Du kommst aber mit sehr viel weniger Mitteln auch schon zu Deinem Wunschrahmen.
Bevor Du mit dem Einrahmen startest, ein Tipp: Leg das Bild vor Dich hin, sieh es Dir genau an und überlege Dir, wo Du es später platzieren möchtest. Die Farbgebung, dominierende Elemente im Bild, der Einrichtungsstil Deiner Wohnung sowie Deine Wandfarbe – all diese Punkte sind beim Bilder-Einrahmen wichtig. An ihnen solltest Du Dich nämlich bei der Wahl von Bilderrahmen und Passepartout orientieren. Nur so kann Dein eingerahmtes Bild auch tatsächlich die gewünschte Wirkung erzielen und sich im Raum gut präsentieren.
1. Dezent oder lieber verspielt? Bilder einrahmen mit dem passenden Rahmen
Jetzt da Du das Motiv genau studiert hast und Du eine gestalterische Idee zur Rahmung entwickelt hast, stellt sich die zentrale Frage: Mit welchem Bilderrahmen kannst Du das Kunstwerk bestmöglich in Szene setzen?
Starten wir mal mit der wichtigsten Regel überhaupt: Es gibt kein Richtig oder Falsch. Im Idealfall bilden Rahmen und Bild eine Einheit. Ob etwas harmoniert oder nicht, liegt allerdings im Auge des Betrachters. Und der bist in erster Linie wahrscheinlich Du. Aber behalte im Hinterkopf, dass der Rahmen dem Motiv Deines Bildes untergeordnet sein sollte. Schließlich soll er die Bildwirkung unterstützen, dabei aber niemals zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Doch was bedeutet das nun in der Praxis?
Hier ein paar Beispiele als Orientierungshilfe:
- Bei farbintensiven Motiven ist ein neutraler Bilderrahmen eine gute Wahl. Ein schwarzer oder weißer Rahmen bzw. ein heller Holzrahmen tritt mit den knalligen Farben nicht in Konkurrenz. Tipp: Graue Rahmen lassen kalte, vielfarbige Arbeiten so richtig leuchten!
- Helle Rahmen eignen sich bei soften Farbtönen – so entsteht kein allzu starker Kontrast, der vom Motiv ablenkt
- Starke Kontraste (z.B. bei Bleistift oder Tuschezeichnungen) kommen in einem matten schwarzen Rahmen besonders gut zur Geltung
- Du willst ein Foto einrahmen? Bei Schwarzweiß Fotografie kann ein dunkler Rahmen die Tiefenwirkung noch verstärken
- Rahmen veredeln oder individualisieren? Hier zeigen wir dir ein paar coole Ideen.
„Oft hilft ein Perspektivwechsel: Mit wachsendem räumlichem Abstand ändert sich auch der Blick, den man auf das Bild hat.
Das erklärt dann auch, warum wir unsere Kunden in der Rahmenabteilung gerne mal auf einen Hocker stellen.“
Alexander Pohnert, Leiter Rahmenabteilung
2. Bilder einrahmen mit dem richtigen Glas: der gar nicht mal so kleine Unterschied
Wenn Du Dich für einen Individualrahmen in Sonderanfertigung entschieden hast oder das Bild selber rahmen willst, stellt sich auch die Frage nach dem richtigen Bilderrahmen-Glas. Denn: Glas ist nicht gleich Glas. Aber welches ist für Deinen Zweck die beste Wahl?
- Normalglas ist die gebräuchlichste Glasvariante gerade bei preisgünstigen Bilderrahmen. Aufgrund seines Gehalts an Eisenoxid hat Normalglas einen leichten Grünstich, was man vor allem an der Kante sieht. Dadurch ist die Farbwiedergabe nicht ganz originalgetreu.
- Eisenarmes, ultraklares Weißglas ist etwas teurer als Normalglas. Aus unserer Sicht lohnt die Mehrausgabe aber, denn dieses hochwertige Bilderrahmen-Glas bringt Kunstwerke aufgrund seiner hohen Lichttransmission optimal zur Geltung – ganz ohne Farbverfälschung. Die meisten unserer Wechsel- und Objektrahmen kommen übrigens mit Weißglas.
- High-End-Variante: das sogenannte Museumsglas. Es basiert auf Weißglas und erscheint durch eine spezielle Beschichtung nahezu spiegelfrei. Museumsglas zeichnet sich aus durch beste Farbwiedergabe, Konturschärfe und Kontraste. Und bei uns gibt es dieses entspiegelte Glas mit 70 % UV-Schutz oder 92 % UV-Schutz. Letzteres ist ideal für konservatorische Rahmung von zum Beispiel empfindlichen Aquarellen.
3. Richtig rahmen und Bilder gekonnt in Szene setzen: Passepartout ja oder nein?
Weiß, Creme, Schwarz oder womöglich doch ein knalliges Zitronengelb? Überleg dir mit welchem Passepartout Dein Bild die gewünschte Wirkung am besten entfalten kann. Möchtest Du zum Beispiel bestimmte Objekte im Bild hervorheben oder lieber seine Kontraste betonen? Vertraue hier ruhig Deinem Bauchgefühl. Das hat auf alle Fälle Priorität vor irgendwelchen Regeln der Farbpsychologie. Und scheu Dich nicht mit verschiedenen Kartons zu experimentieren. Ein Passepartout kann man auch wieder wechseln.
So findest Du das richtige Passepartout
Falls Du trotzdem eine kleine Orientierungshilfe benötigst: Passepartouts in Weiß oder Natur sind sicherlich gute Klassiker. Vor allem wenn in Deinem einzurahmenden Kunstwerk ebenfalls helle Töne dominieren. Bei eher dunkel gehaltenen Bildern, wirkt ein weißes Passepartout hingegen vielleicht unstimmig, da der Kontrast hier schlichtweg zu hart sein kann.
„Geht nicht gibt’s nicht! Beim Bilder einrahmen erzielst du oftmals gerade dann tolle Effekte, wenn Du von den Regeln abweichst. Zum Beispiel durch eine Rahmen-Bild-Passepartout Kombi, die besonders auffällig und kontrastreich ist.“
Warum überhaupt ein Passepartout?
Geht es nicht auch ohne? Die Antwort lautet: Ja und Nein. Bestimmte Bilder werden durch die Verwendung von Passepartouts immens aufgewertet. Denn sie dienen nicht nur zum besseren Einpassen in einen zu großen Rahmen. Sie geben dem Motiv obendrein auch Platz zum Atmen.
Neben der ästhetischen Aufgabe gibt es aber noch eine Funktion: Durch den Abstand zum Glas und zum Rahmen ist das Bild besser geschützt. Es kann keine Farbe oder Kreide am Glas kleben bleiben, wenn es später einmal aus- und neugerahmt wird. Wichtig hierfür ist, dass der Passepartoutkarton aus säurefreiem Material besteht, das heißt in einem speziellen Verfahren neutralisiert wurde. Dadurch kann er Schadstoffe, die aus dem Rahmenholz ausdünsten und Kondenswasser, das sich möglicherweise am Glas niederschlägt, aufnehmen und binden. Außerdem ist ein Passepartoutkarton zumeist mit Kalziumkarbonat alkalisch gepuffert. Der Bildung von Säure wird also vorbeugend, neutralisierend entgegengewirkt. Somit schützt ein gutes Passepartout vor Vergilbung und trägt auch entscheidend zur Langlebigkeit Deines Bildes bei.
4. Bilder einrahmen: Zwischenlagekarton als Schutzschild nicht vergessen
Hierbei handelt es sich um einen säurefreien Karton, der zum Schutz zwischen Bild und MDF-Rückwand liegt. Säurefrei – wir erinnern uns: Das Papier wurde von seinem säurehaltigen Bestandteil Lignin befreit. Und oftmals zusätzlich durch Kalziumkarbonat gepuffert, so dass die Säurebildung auch langfristig unterbunden wird. Dies macht den nun pH-neutralen Karton besonders alterungsbeständig und verhindert Vergilbung und Säurefraß.
5. Das Werkzeug – 5 kleine Helferlein zum Bilder einrahmen
Damit es mit dem Bilder-Einrahmen reibungslos klappt, brauchst Du neben Bilderrahmen und Rückwand, Zwischenlagekarton, dem Passepartout und dem Protagonisten des Ganzen – dem einzurahmenden Bild – noch ein paar weitere Utensilien.
- Passepartout Schneider: Alternativ kannst Du Dich natürlich auch direkt für ein Fertig-Passepartout entscheiden (Standardmaße vorausgesetzt) oder aber Du lässt dir bei uns im Modulor Laden dein Wunsch-Passepartout millimetergenau zuschneiden.
- Baumwollhandschuhe: Diese trägst Du am besten durchgängig. So läufst Du nicht Gefahr, dass beim Bilder-Einrahmen Kunstwerk, Passepartout oder Glas unschöne Flecken oder Fingerabdrücke bekommen.
- Lineal: zum genauen Ausmessen.
Ein flacher Maßstab aus Stahl eignet sich gleichzeitig auch als Schneidelineal.
- Glasreiniger plus ein altes T-Shirt oder Handtuch: lohnt es sich ebenfalls zur Hand zu haben. Am besten mit einem Tuch den Reiniger verreiben und mit einem zweiten, trockenen Tuch, alle Schlieren wegpolieren.
- Hochwertiges säurefreies Klebeband bzw. Nassklebeband: ideal zum Einhängen des Passepartouts und Abdichten von Rückwänden. So vermeidest Du, dass während dem Einrahmen Staub oder Fussel zwischen Scheibe und Bild geraten und dauerhaft stören. zusätzlich minderst Du auch das Eindringen von Umgebungsfeuchtigkeit aus der Luft.
Überlassen wir das Schlusswort doch unserem Rahmenprofi:
Ein Bild lässt sich auf unendlich viele Weisen einrahmen – lass Dich davon nicht abschrecken. Neben der gängigen und hier beschriebenen Variante, das Bild hinter einem Passepartout in einen Wechselrahmen einzulegen, kannst Du zum Beispiel auch Distanz- und Einlegeleisten nutzen. Gerade ein etwas tieferer Wechselrahmen wird durch den entstandenen Raum zwischen Glas und Rückwand zum Schaukasten, der sich völlig frei inszenieren lässt.
Eines ist uns noch wichtig: Diese kleine Einführung ins Bilder-Einrahmen soll Dir Lust machen, Dir Scheu nehmen und Dich ermuntern, auszuprobieren, zu experimentieren, kreativ zu werden. Trau Dich! Und lass Dich nicht von den vielen Möglichkeiten, Techniken und Werkzeugen abschrecken.
Viele Leute bei uns im Laden haben großen Respekt davor, einen Holzrahmen in Ihrer Traumfarbe zu beizen oder Distanzleisten in den Falz eines Rahmens zu kleben. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir unseren Kunden diese Angst ein Stück weit nehmen können und sie mit Beutelbeize, Pinsel, einem unbehandelten Holzrahmen und neuem Mut ausgestattet ihr DIY-Projekt angehen. Es ist alles gar nicht so kompliziert, wie es im ersten Moment scheint. Wir trauen Dir alles zu!