Auf dieser Seite finden Sie allgemeine Informationen zu Blei. Wir möchten Sie mit diesem Wissen bei der gezielten Auswahl Ihrer Projektmaterialien unterstützen. Sie wissen bereits, welche Produkte aus Blei Sie benötigen?
Blei war der Menschheit schon sehr früh bekannt. Es wurde wegen seiner leichten Verformbarkeit und des geringen Schmelzpunktes von nur 327,4 °C besonders geschätzt. Bereits um 3000 v. Chr. schürften die Ägypter danach, im ersten vorchristlichen Jahrtausend wurde es in Griechenland, Spanien, England und Germanien im Bergbau gewonnen.
Blei war im Mittelalter eines der bedeutendsten Materialien für die Fenster repräsentativer Gebäude und Kirchen und wurde lange Zeit für Rohre und Dächer verwendet. Nachdem die toxischen Gefahren von Bleidämpfen bekannt wurden, ging die Bedeutung des Werkstoffs für Alltagsgegenstände zurück. Bleiwolle wird heute immer noch zur Abdichtung der Übergänge von Metallarbeiten zum Mauerwerk oder von Muffenverbindungen genutzt. Es hat unabhängig von seiner Anwendung eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer.
Blei ist eines der weichsten Materialien überhaupt (Mohs-Härte: 1,5), sehr dehnbar, besonders elastisch und daher sehr gut zu verarbeiten. Es zählt mit einer Dichte von 11,34 g / cm³ zu den Schwermetallen und ist mehr als viermal schwerer als Aluminium. Seine Farbigkeit kann man mit bläulich-weiß beschreiben. Da Blei auf weißem Papier einen grauen Strich hinterlässt, hat man früher mit Blei geschrieben. Obwohl der Bleistift schon lange eine Mine aus Grafit enthält, trägt er noch heute eine eigentlich falsche Bezeichnung.
Die Leitfähigkeit für Strom und Wärme fällt bei Blei hingegen gering aus. Der Werkstoff hat eine gute Korrosionsbeständigkeit, da sich sehr schnell eine Oxidschicht auf der Oberfläche bildet. Frisch angeschnittenes Blei glänzt. Der Glanz verschwindet allerdings nach kürzester Zeit. Die chemische Beständigkeit von Blei ist ansprechend. Es bleibt stabil beim Kontakt mit Schwefel- oder Salzsäure und hat daher eine gewisse Bedeutung für den chemischen Apparatebau. Bleidämpfe und Bleiverbindungen sind giftig. Daher sollten bei der Verarbeitung Handschuhe getragen werden. Für den normalen Hausmüll sind Bleiabfälle nicht geeignet.
Bleisorten
Sorte |
Zusammensetzung |
Feinblei |
Blei mit einer Reinheit von 99,9 % |
Hartblei |
Blei mit erhöhter Festigkeit durch Zulegieren von Antimon |
Die größte Bedeutung hat Blei als Energiespeicher in der Automobilindustrie, wo etwa 60 % der gesamten Bleiproduktion Verwendung findet. 20 % gehen in die chemische Industrie. An dritter Position stehen Halbzeuge wie Rohre, Bleche, Bänder und Draht. Sie werden im Baubereich eingesetzt, werden für die Ummantelung von See- oder Erdkabeln verwendet und dienen der Abschirmung radioaktiver Strahlung in Röntgenräumen oder bei der Lagerung radioaktiver Abfälle. Durch das hohe spezifische Gewicht werden Bleigewichte beim Tauchen oder zur Straffung von Gardinen verwendet. Als Legierungselement verbessern Bleizusätze die Zerspanbarkeit von Kupferlegierungen. Außerdem wird es bei der Herstellung von Farben (Bleiweiß) und Glas verwendet. Bleiglas hat herausragende optische Qualitäten und eine starke Lichtbrechung.
Blei ist leicht zu bearbeiten und kann vergossen werden. Bleche entstehen beim Walzen. Rohre werden gepresst. Wegen der geringen Zugfestigkeit kann Blei nicht durch Ziehen bearbeitet werden. Drähte sind auf Grund der geringen Härte nur wenig beständig. Für den Kunstguss wird in der Regel Hartblei mit einem Sb-Anteil von 2-4 % verwendet. Blei kann elektrolytisch beschichtet werden.
Bleibleche werden in Dicken zwischen 0,5 und 15 mm, in Form von Tafeln oder als Rollenmaterial vertrieben. Bleiwolle ist in Verpackungseinheiten zu 25 kg im Fachhandel erhältlich.
Zink, Kupfer