Thermoplastisches Polyester PET, das nicht mit normalerweise duroplastischem Polyester zu verwechseln ist, zeichnet sich durch hohe Schlagzähigkeit aus (vergleichbar mit Polycarbonat). Als teilkristalliner Kunststoff bricht es auch nach x-maligem Knicken nicht. PET ist extrem beständig gegen Ermüdung und funktioniert ausgezeichnet als Gelenk, ohne an der Biegestelle weiß zu verfärben - Eine 0,5 mm dicke Tafel reißt nach etwa 100 Biegungen um 180° in beide Richtungen.
PET ist absolut farblos und von hoher Lichtdurchlässigkeit. Für den langfristigen Außeneinsatz sind die Tafeln allerdings nicht geeignet, denn sie vergilben nach einiger Zeit unter UV-Einwirkung.
Polyestertafeln aus PET-G sind nach FDA und BGA lebensmittelunbedenklich.
Verarbeitung: Dünne PET-Folien können mit dem Cutter geschnitten werden. Ritzbrechen ist aufgrund der großen Zähigkeit des PET nicht so leicht möglich. Beim Sägen von Folien auf der Kreissäge eine dickere Scheibe unterlegen, um glatte Schnittkanten zu erhalten. Hartmetallbestückte Sägeblätter schneiden am besten mit einem Spanwinkel von 5 bis 15° und einer Schnittgeschwindigkeit von 1000 bis 3000 m/Min. Zum Bohren empfehlen wir Kunststoffbohrer, es können aber auch neue Metallbohrer eingesetzt werden, der Spanwinkel sollte 0 bis 5° betragen. Achtung: Keine Ölemulsionen oder Schneidöle verwenden!
Die besondere Eigenschaft des PET ist seine „Kaltbiegefähigkeit”. Es lässt sich in jeden beliebigen Winkel biegen, ohne zu brechen oder an der Biegekante zu verfärben (Weißbruch). Sie erhalten eine gute Biegekante, wenn das Material auf einer Seite der Kante oben und unten befestigt ist und dann mit Hilfe eines STAHLLINEAL o.ä. längs dieser Kante gebogen wird. Bei den Stärken 1,5 und 2,0 mm empfiehlt es sich, das Material an einer Abkantbank zu biegen. Die für die Warmumformung günstigen Temperaturen liegen beim PET-G zwischen 120 und 160 °C. Versuchen Sie, nach dem Umformen eine langsame Abkühlung zu erreichen, damit das Material spannungsfrei in der neuen Form bleibt. PET eignet sich ganz hervorragend zum Tiefziehen.
Aufgrund seiner Schlagzähigkeit ist PET auch zu nageln oder zu nieten. Sehr schön sind Schraubverbindungen, allerdings sollten die Schrauben keinen Senkkopf haben.
PET-G kann mit sich selbst mit Aceton oder Dichlormethan ganz gut verklebt werden - durchweg anständig und transparent kleben Uhu Hart oder noch besser Ruderer Kunststoffkleber, Kontaktkleber wie Pattex-tranparent, Cyanacrylatklebstoffe (Sekundenkleber) und Reaktionsklebstoffe wie Acrifix. Gute Verbindungen ergeben auch transparente, doppelseitige Klebebänder auf Acrylat-Basis und Transferklebebänder.