Tyvek ist ein zu 100% aus Polyethylen-Fasern (HDPE = PE hoher Dichte) gefertigtes Spinnvlies. Die ungerichteten Fasern werden versponnen und unter Wärmeeinwirkung zusammengepresst, wodurch ein bemerkenswert zähes und extrem reißfestes Material entsteht, das wesentlich leichter ist als herkömmliche Materialien ähnlicher Stärke. Weiches Tyvek hat textilen Charakter, das steife Material ist in Aussehen und Beschaffenheit etwa vergleichbar mit festem Japanpapier. Tyvek ist beinahe endlos falt- und entfaltbar und höchst abriebbeständig. Im Gegensatz zum Papier ist es sehr witterungsbeständig und für den Außeneinsatz geeignet. Es kann bei Temperaturen von -74 °C bis + 79 °C eingesetzt werden, lässt sich ausgezeichnet in der Waschmaschine waschen (läuft beim ersten Waschen leicht ein) und widersteht einer Vielzahl Chemikalien. Als reines PE-Produkt ist es hervorragend zu recyceln, wenn es sortenrein, d.h. zusammen mit anderen PE- oder PP-Produkten, erfasst wird.
Anwendung: Tyvek kann mit allen klassischen Verfahren bedruckt werden und ist deshalb ausgezeichnet für Druckanwendungen geeignet, bei denen es auf ein papierähnliches, aber nässeunempfindliches und widerstandsfähiges Material ankommt: See-, Land-, und Luftkarten, Montage- und Bedienungsanleitungen, Ausweise, Handbücher, Spannbänder, Startnummern, Etiketten und Anhänger, Briefumschläge oder Verpackungshüllen, Schablonen ... Allerdings: Für den Fotokopierer oder den (Heiß-)Laserdrucker ist Tyvek nicht geeignet, da es ab 118 °C schrumpft und bei 135 °C schmilzt.
Tyvek eignet sich außerdem gut als preisgünstige Dialeinwand, für den Bau von Raumteilern oder als Drachenpapier. Das weiche Vlies schützt als Verpackungsmaterial Ihre empfindlichen Objekte auch unter extremen klimatischen Bedingungen oder kann einfach zu Bekleidung (z.B. Einwegschutzkleidung) verarbeitet werden. Besonders in den 80er Jahren waren weiße Overalls aus dem fein knitternden, strukturierten Tyvek recht häufig, heute sieht man ab und an Zeitungsverkäufer in bedruckten Jacken aus diesem Material.
Verarbeitung: Tyvek lässt sich mit SCHERE und CUTTER schneiden, stanzen, perforieren, heften, klammern und nicht zuletzt vernähen. Mit SELBSTKLEBENDE FOLIEN und anderen Materialien kann Tyvek laminiert werden. Zum punktuellen Verkleben eignen sich CYANACRYLATKLEBSTOFFE hervorragend, mit Kontaktklebern wie PATTEX, Dispersionsklebstoffen wie PONAL sowie Sprühklebern lassen sich auch bei flächigeren Verbindungen gute Ergebnisse erzielen. Zum Bedrucken kommen alle herkömmlichen Druckmethoden in Frage: Hochdruck, Flachdruck, Offsetdruck, Flexodruck, Tiefdruck oder Siebdruck. Es wird empfohlen, Druckfarben mit geringem Lösungsmittelgehalt zu verwenden. In diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert, dass die Corona-Behandlung auf Tyvek im Gegensatz zu anderen PE-Materialien über ein Jahr hält.