Wählen Sie bitte unter den Seitenteilen die gewünschte Höhe und Breite und unter den Kreuzstreben die gewünschte Länge Ihres Tischgestells aus. Die Seitenteile und Kreuzstreben lassen sich alle miteinander zu Tischgestellen unterschiedlicher Größe und Höhe kombinieren. Das kleinste Tischgestell ist 660 x 600 x 1000 mm (h x t x l), das größte 720 x 780 x 1350 mm groß. Ebenfalls wählbar ist, ob die Kreuzstreben mittig oder seitlich versetzt am Seitenteil verschraubt werden. Letztere Variante ermöglicht mehr Beinfreiheit unter dem Tisch, wenn man ihn vorrangig von einer Seite, also als Schreibtisch nutzt.
Bitte beachten Sie bei der Montage des Gestells mit versetztem Kreuz, dass die Kreuzstreben nicht beliebig zusammengesetzt werden können, da sich die Bohrungen in den Seitenteilen an verschiedenen Stellen befinden.
E2 Tischgestelle sind sehr stabil und Tischplatten bis zu einem Gewicht von ca. 50 kg werden zuverlässig getragen. Die Tischplatten liegen in der Regel lose auf den Stülpstopfen der Seitenteile auf und stehen an allen Seiten über. Das ist unproblematisch, wenn die Tischplatte schwer genug ist, um nicht zu verrutschen. Wer es sicherer haben möchte, kann die Platte auf Anti-Rutsch-Gummistopfen auflegen oder mit den Befestigungen für Tischplatte bzw. mit den Höhenverstellern mit Kopfplatte mit den Seitenteilen verschrauben. Steht der Tisch auf unebener Fläche helfen die Verstellfüße.
Für die Verwendung als Zeichentisch reicht die recht geringe Originalhöhe von 660 mm aus, denn so ist der hintere Bereich der Tischplatte leichter zu erreichen. Für die Nutzung als Schreib- oder Esstisch ist eine Verlängerung der Seitenteile mit den Höhenverstellern empfehlenswert. Oder Sie wählen von vornherein die 720 mm hohen Seitenteile, denn mit diesen erreicht man zusammen mit einer 30 mm starken Tischplatte eine angenehme Höhe von 750 mm. Beim Einsatz der Gummirollen wird der Tisch um ca. 75 mm erhöht, weshalb selbst mit einem 660 mm hohen Seitenteil ohne Höhenversteller eine bequeme Tischhöhe erzielt wird.
Die Platte kann auf verschiedene Weise schräg gestellt werden: Der einfachste Weg ist, die Vorderkante der Platte auf die horizontalen Streben der Seitenteile zu legen. Dabei entsteht eine Neigung von 2 Grad, die sich mit zusätzlichen Höhenverstellern auf bis zu 19 Grad erhöhen lässt. Soll die Platte mit Höhenverstellern schräg gestellt werden, ohne dass sie auf die horizontalen Streben der Seitenteile aufgelegt wird, sind ab einer gewissen Neigung die Befestigungen für geneigte Platten erforderlich, da die Platte sonst ins Rutschen kommt. Dabei werden die hinteren Teller mit der Platte verschraubt, auf den vorderen Tellern liegt die Platte lose auf. Bitte beachten Sie, dass eine Schrägstellung der Platte nicht mit den Höhenverstellern mit Kopfplatte möglich ist.
Die Entstehungsgeschichte des E2
1953 entwirft Egon Eiermann ein Tischgestell aus Metall für die Arbeit in Zeichensälen und Architekturbüros, welches von der Firma Max Meier und auch in der Metallwerkstatt der TU Karlsruhe gefertigt wird. Es besteht aus zwei Seitenteilen, die durch ein räumlich gekipptes Kreuz zu einem biegesteifen Tischgestell fest verschweißt werden. Eine einfache Holzplatte wird auf das Gestell gelegt und dient als Zeichenunterlage.
1965 regt Klaus Brunner, ein Assistent von Egon Eiermann, aufgrund seines Umzugs nach Freiburg eine transportable Version des Tischgestells an. Adam Wieland, seit 1963 Leiter der Metallwerkstatt der TU Karlsruhe, entwickelt das Tischgestell von Egon Eiermann weiter, indem er die raumdiagonal angeordneten Kreuzstreben in die Senkrechte kippt und diese mit den Seitenteilen lösbar verbindet. Der E2 ist geboren. Wenige Tage danach begutachtet Egon Eiermann den Entwurf und ist begeistert. Noch im selben Jahr beginnt Adam Wieland mit der Produktion des Tischgestells, das sich im Laufe der nächsten 45 Jahre als der Standard-Tisch für Architekten und Designer etabliert.
1995 Während das verschweißte Tischgestell von Egon Eiermann in den 80er Jahren vom Markt verschwindet nimmt die Popularität des E2 von Adam Wieland weiter zu. Für viele seiner Liebhaber wird der E2 zu dem sogenannten «Eiermanntisch». Im gleichen Jahr erwirbt ein Möbelhändler die Rechte für den Begriff Egon Eiermann und seine Produkte. Er modifiziert das Ursprungsgestell von 1953 und bringt es Ende der 90er Jahre ebenfalls zerlegbar, mit metrischem Rohrdurchmesser und diversem bereits von Adam Wieland entwickelten Zubehör wie Höhenversteller und Kabelkanal auf den Markt. Da es sich bei dem zerlegbaren Tischgestell von Adam Wieland um eine eigenständige Weiterentwicklung des Originals handelt, bleiben die Produktions- und Vertriebsrechte auch nach dem Verkauf des Namens «Eiermann» im Jahre 1995 bei Adam Wieland.
2009 wird schließlich der Produktname E2 entwickelt und als Marke beim Deutschen Patentamt angemeldet.