Auf dieser Seite finden Sie allgemeine Informationen zu Messing. Wir möchten Sie mit diesem Wissen bei der gezielten Auswahl Ihrer Projektmaterialien unterstützen. Sie wissen bereits, welche Produkte aus Messing Sie benötigen?
Messing ist eine Kupfer-Zink-Legierung mit einem Zinkanteil von maximal 45 % und auf Grund der Besonderheiten bei der Klangentfaltung vor allem als Werkstoff für Blasinstrumente bekannt.
Für Dekore oder Schmuckstücke ist das goldfarbene Material seit Jahrhunderten im Einsatz. Je nach Legierungsbestandteilen können Messinge aber auch grünlich schimmern oder eine fast rötliche Farbe annehmen. Obwohl der Werkstoff eine gute Witterungsbeständigkeit hat, lässt sich das Stumpfwerden oder der grün-gräuliche Belag meist nicht vermeiden.
Messing ist härter als Kupfer, weniger fest als Bronze und zeichnet sich durch gute Korrosionsbeständigkeit und leichte Verform- und Spanbarkeit aus. Die Wärmeleitfähigkeit ist ausgezeichnet. Messing wiegt pro Kubikzentimeter etwa 8,3 g und schmilzt bei Temperaturen zwischen 900 °C und 925 °C.
Wegen seiner herausragenden Zerspanbarkeit am weitesten verbreitet ist der Messingwerkstoff mit der Bezeichnung CuZn39Pb2. Er enthält neben 39 % Zink auch Blei. Früher hatte Messing noch eine eigene Bezeichnung, in der der Kupfergehalt besonders herausgestellt wurde. Ms58 enthält beispielsweise einen Cu-Anteil von 58 %. Diese alten Bezeichnungen sind längst nicht verschwunden und tauchen immer mal wieder auf. Messingsorten mit einem Kupferanteil von mehr als 70 % werden Tombak oder Goldmessing genannt.
Auf Grund der goldähnlichen Anmutung ist Messing schon seit dem Mittelalter bei Künstlern beliebt. Noch heute werden Beschläge und Dekorbleche in der Möbelindustrie oder Klingelschilder aus dem Material gefertigt. Die gute Witterungsbeständigkeit macht es insbesondere für das Baugewerbe geeignet. Typische Anwendungen hier sind Rohre und Armaturen. In Masse produzierte Drehteile werden auf Grund der guten Zerspanbarkeit häufig aus Messing hergestellt. Messinghülsen für Lippenstifte und Feuerzeuge werden tiefgezogen. Die gute Umformbarkeit macht es auch für die militärische Munitionsherstellung besonders geeignet. Zum Löten von Kupferlegierungen oder Schweißen von Stahl kommen Lotmessinge zum Einsatz. Sie enthalten 40-43 % Zink sowie Zinn- und Mangan-Anteile.
Messing mit einem Zinkanteil von 28 % (CuZn28) hat das beste Formveränderungsvermögen. Es wird daher bevorzugt für Tiefziehvorgänge verwendet und ist auch unter der Bezeichnung „Kartusch-Messinge“ bekannt. Nach starken Verformungen kann eine Wärmebehandlung das Metallgefüge wieder entspannen. Dazu sollte das Metall bis auf maximal 400 °C erwärmt und langsam abgekühlt werden. Gut zu spanende Messingsorten haben einen höheren Zinkanteil als 37 %. An dieser Stelle fällt die Zähigkeit des Werkstoffs abrupt ab, gleichzeitig verbessert sich die Härte, was sich vorteilhaft auf die Bearbeitung auswirkt. Durch Bleizusätze (0,5- 3,5 %) wird die Zerspanbarkeit von Messing gesteigert.
Beim Messingbohren ist Vorsicht geboten, da der Bohrer völlig unerwartet plötzlich tief ins Material gezogen werden kann. Bohrer und Sägen sollten hinterschliffen sein. Gussmessinge enthalten 36 % bis 43 % Zink und 1 % bis 3 % Blei. Sie weisen sehr gute Eigenschaften bei der gießtechnischen Verarbeitung auf.
Wie Kupfer ist auch Messing ganz hervorragend zu löten. Geklebt wird am besten mit Reaktionsklebstoffen, bevorzugt auf der Basis von Epoxidharz, Polyurethan oder Cyanacrylat. Leichtes Aufrauen der Klebefläche erhöht die Stabilität der Klebungen. Messing kann unproblematisch poliert und geschliffen werden. Zur Fixierung des metallischen Glanzes ist die Oberfläche mit Klarlack zu behandeln. Wie Kupfer kann auch Messing mit chemischen Mitteln dauerhaft gefärbt werden.
Durch Walzen wird Messing zu Blechen und Bändern verarbeitet. Drähte und Profile werden gezogen. Gängige Messingsorten für die Drahtherstellung sind CuZn15 oder CuZn30.
Edelstahl, Titannitrid-Beschichtung mit goldähnlichen Reflexionseigenschaften, Bronze